Exotische Bäume von A – Z

Dank des milden Weinbauklimas fühlen sich viele fremdländische Arten in Heidelberg wohl. Das sieht man im Stadtwald. Aber auch mitten in der Stadt entdeckt man allerlei Bäume aus fernen Ländern. Einige davon stellen wir hier vor.

Amerikanischer Amberbaum

SPEKTAKULÄR Die Herbstfärbung des Amberbaums (Liquidambar styraciflua); Standort: Handschuhsheim, Max-Reger-Straße.
Amberbaum: Blüte und Frucht. Gut erkennbar sind die konischen männlichen Blüten. Wer ganz genau schaut, erkennt auch kleine grüne Kugeln, die weiblichen Blüten. Die stacheligen Kugeln sind Früchte vom letzten Jahr.
Das farbenfrohe Herbstlaub des Amberbaums.

Der Amberbaum ist eine Baumart, die immer häufiger in der Stadt anzutreffen ist. Durch seine Trockenheits- und Hitzetoleranz bietet er sich in Zeiten des Klimawandels als Stadtbaum mit Zukunft an. Auch sein schlanker Wuchs und seine Anspruchslosigkeit sprechen für ihn. Er stammt aus Nordamerika und Mexiko.

Die Namensbezeichnung „Liquidambar“ bedeutet so viel wie „flüssiger Bernstein“; sie weist auf sein goldfarbenes Harz hin, das wegen seines Wohlgeruchs in Parfüms Verwendung findet.

Wo können Sie Amberbäume sehen? Zum Beispiel am Neuenheimer Marktplatz (zwei) und gleich um die Ecke ein weiteres in der Rahmengasse/Ecke Schulzengasse.

Blütezeit: April.

Amerikanischer Blüten-Hartriegel

Rosablühender Amerikanischer Blüten-Hartriegel (Cornus florida) am großen Chemie-Hörsaal INF 252; Blütezeit: April/Mai.
Blüten des Exemplars im Botanischen Garten.
Weißblühender Amerikanischer Blüten-Hartriegel im Botanischen Garten; Blütezeit: April/Mai.
Die schlichte eigentliche Blüte wird durch 4 weiße Hochblätter (= umgewandelte Blätter) hervorgehoben; Standort: Bunsen-Gymnasium.
Kennzeichnend für den Amerikanischen Hartriegel: die Überfülle an Blüten; Standort: Bunsen-Gymnasium.
Amerikanischer Hartriegel am Bunsen-Gymnasium, Neuenheim.

Araukarie

WEHRHAFT Die Araukarie besitzt spitze Schuppen; der abgebildete Baum ist ein männliches Exemplar; er war zu bewundern im Neuenheimer Kastellweg, leider wurde er im Februar 2022 gefällt wegen eines Neubauprojekts.

Die männlichen Zapfen hängen meist zu mehreren am Ende der Äste.
Männlicher Araukarien-Zapfen.
Die weiblichen Zapfen sind kugelförmig. Auf dem Bild sind ältere (braune) und frische Zapfen (hellgrün mit gelben Dornen) zu sehen. Die Zapfen reifen im zweiten Jahr, d.h. erst nach dieser Zeit sind die enthaltenen Samen fertig ausgebildet. Der Baum auf dem Foto steht im Botanischen Garten.

Die Chilenische Araukarie (Araucaria araucana), auch An­dentanne genannt, gehört zu den Koniferen (Nadelgehölzen) und ist immergrün. Die Araukarie ist zweihäusig, d.h., es gibt männliche und weibliche Exemplare. Die Araukarie auf dem großen Bild ist ein „Männchen“, erkennbar an den langgestreckten Zapfen.

In ihrer Heimat gedeihen die Bäume be­vorzugt in Höhenlagen um 1000 m.

Weitere Standorte: z. B. Ernst-Walz-Brücke, Park am Römerbad; Wieblingen, Adlerstraße/Ecke Waldhofer Straße; H’heim, Obere Kirchgasse und St. Stephanstraße; Pfaffengrund, Schützenstraße; Botanischer Garten im Neuenheimer Feld.

Aufrechte Sumpfzypresse

SCHUPPENFÖRMIGE BLÄTTER Die aufrechte Sumpfzypresse.

Die Aufrechte Sumpfzypresse (Taxodium ascendens) ist ein sommergrüner schlanker Baum. Sie wird in Mitteleuropa wesentlich seltener gepflanzt als ihre Verwandte, die Echte Sumpfzypresse, die mehr Frost verträgt.

Heimat: Osten der USA.

Standort: Tertiärgärtchen im Neuenheimer Feld (am Institut für Geowissenschaften INF 235). Dort stehen auch gewöhnliche Sumpfzypressen (Taxodium distichum).

Wie alle Sumpfzypressen hat auch der abgebildete Baum „Atemknie“ (auch „Kniewurzeln“ oder „Luftknie“ genannt) ausgebildet. Im Winter, wenn die umgebende Vegetation verschwunden ist, kann man die knolligen, hohlen Wurzelschlaufen rings um den Stamm entdecken.

In ihrem natürlichen Vorkommen ist die Sumpfzypresse bevorzugt in Wassernähe zu finden. An solchen Standorten kommt es immer wieder einmal zu Überschwemmungen, wodurch die Wurzeln zu wenig Sauerstoff bekommen. Dann helfen die Atemknie der Sumpfzypresse beim Gasaustausch.

„Atemknie“ der Sumpfzypresse. Sie können bis 1,5 m aus dem Wasser herausragen.

Baumhasel

ALS STRASSEN- UND PARKBAUM BESTENS GEEIGNET: die Baumhasel auch Türkische Hasel genannt; das große Exemplar steht in der Breslauer Straße, Kirchheim.

In ihren ursprünglichen Heimatländern Balkan, Türkei, Afghanistan ist die Baumhasel (Corylus colurna) wegen Übernutzung z.T. nur noch vereinzelt anzutreffen. Bei uns ist dieser sehr ansehnliche Baum noch kaum bekannt. Aber das wird sich wohl ändern, denn er hat das Zeug dazu, als „Klimabaum“ Karriere zu machen. Er ist robust, kaum krankheitsanfällig und trockenheitstolerant.

In Heidelberg kann man in der Weststadt größere Bestände entdecken (Wilhelmstraße und Schillerstraße) sowie in der Altstadt in der Unteren Neckarstraße; in der Bergheimer Straße/Höhe Römerstraße stehen drei Exemplare; auch in Neuenheim in der Mönchhofstraße/Ecke Humboldtstraße steht ein schönes Exemplar, ebenso im Botanischen Garten. Eine Reihe weiterer Bäume wächst in der Trübnerstraße in Handschuhsheim.

Fruchtstand im Juni, noch unreif.
Fruchtstand mit reifen Früchten.
Baumhasel-Blatt.
CHARAKTERISTISCH: Der breit-pyramidenförmige Wuchs; Mönchhofstraße/Ecke Humboldtstraße, Neuenheim.

DAS MARKENZEICHEN DER BAUMHASEL: die schuppige Rinde.
ALBTRAUM FÜR POLLENALLERGIKER Blühende Baumhasel (Blütezeit Jan./Feb.); Standort am Olympiazentrum, dort stehen eine ganze Reihe von Baumhaseln auf dem Parkplatz. Die Baumhasel ist einhäusig, d.h. die männlichen Kätzchen (auf dem Foto gut sichtbar) und die weiblichen Blüten (unscheinbar, rote Narbenäste) befinden sich auf demselben Exemplar.

Blasenesche

FILIGRANE BLÜTENRISPEN (Rispiger) Blasenbaum oder Blasenesche (Koelreuteria paniculata)
DIE NAMENGEBENDEN BLASEN Es handelt sich um Kapselfrüchte, deren Hülle sich blasenförmig um drei Samen schließt.
EINDRUCKSVOLLES EXEMPLAR am Marstall; hier sind die Fruchtkapseln schon braun und dürr (Ende August).

Dieser Baum stammt aus China, wo er fast überall im Land vorkommt.

Die attraktiven gelben Rispen erscheinen erst im Juli/August, wenn die meisten anderen Bäume und Blumen schon längst geblüht haben.

Kein Wunder also, dass ihre üppigen Blüten dann zahlreiche Bienen anlocken.

Der Blasenbaum ist hitze- und trockenheitsverträglich und hat keine großen Ansprüche an den Boden. Damit kommt er mit dem städtischen Umfeld gut zurecht und sollte auch mit dem Klimawandel keine Probleme haben.

Blühende Blasenesche im Zoo, Nähe Spielplatz (im Hintergrund das Parkhaus).
Blasenesche an der Haltestelle Im Bieth, Kirchheim.

Blumenesche

DUFTIGE CREMEWEISSE BLÜTEN IN HÜLLE UND FÜLLE Die Blumenesche ist immer von Bienen umschwärmt.

Die Blumenesche, auch Manna- oder Schmuckesche genannt (Fraxinus ornus); Blütezeit: April-Juni. Heimat: Südeuropa, östlicher Mittelmeerraum. Die Blumenesche ist sehr trockenheitsresistent und gilt deshalb als Klimawandelgehölz.

Der Name „Mannaesche“ leitet sich von dem süßen Saft ab, der aus Verletzungen austritt. Vor allem in Sizilien wird der Baum zur Saftgewinnung in Plantagen angepflanzt. Der Saft findet im medizinischen Bereich verschiedene Verwendung, u.a. als Abführmittel. Man kann aus dem Saft aber auch Zucker gewinnen, der für Diabetiker verträglich ist.

Die Blumenesche ist mittlerweile im Stadtgebiet recht häufig zu sehen und verbreitet sich sogar schon selbständig. Einige kleinere Exemplare stehen z.B. in der Hans-Thoma-Straße, H’heim, in der Helastraße, Quartier am Turm. Im Botanischen Garten steht eine große Blumenesche (am Ausgang zur Medizinischen Klinik). Vier Exemplare beschatten die Bänke am Neuenheimer Neckarufer an der DLRG-Station.

Rast unter Blumeneschen am Neckarufer- Wasserspielplatz.
Die Blumenesche ist ziemlich robust und wenig krankheitsanfällig. Allerdings sind häufiger „Milbenklunker“ zu sehen: Das sind von Gallmilben befallene, deformierte Blüten. Diese sog. „Gallen“ sind nur ein optisches Problem, der Baum nimmt dadurch keinen Schaden.
Blumenesche mit Früchten vom vorherigen Jahr. Die Früchte werden als „Flügelnüsschen“ bezeichnet.

Blauglockenbaum

BLAUGLOCKENBAUM gut erkennbar sind die leeren Samenkapseln und die großen, herzförmigen Blätter.
Blauglockenbaum im Höllenstein-Quartier.

Einer der wenigen blau blühenden Bäume und bei uns ein beliebter Parkbaum (Paulownia tomentosa). Er ist benannt nach Prinzessin Anna Paulowna, Tochter des Zaren Paul I. Er gilt bei uns als „Klimabaum“, also als Baum, von dem man hoffen kann, dass er bei uns dem Klimawandel standhält.

Heimat: China.

Blütezeit: April – Mai, vor dem Blattaustrieb.

Standorte: z.B. auf der Grünfläche am Hans-Thoma-Platz, Handschuhsheim; vor dem Eingang der Stadtbücherei (Ecke Alte Bergheimer Str./Poststr.); auf der Gneisenauanlage, Bergheim; vor der Zentrale von HeidelbergCement, Jahnstraße, Neuenheim; ein Jungbaum an der Peterskirche, Altstadt. Der vielleicht älteste Blauglockenbaum Heidelbergs schmückt den Garten des Museums für Völkerkunde in der Altstadt.

Die Blüten des Blauglockenbaums erscheinen vor den Blättern. Die braunbehaarten Blütenknospen sind anfällig gegenüber Spätfrösten.
Blühender Blauglockenbaum.
Junger Blauglockenbaum an der Peterskirche, Altstadt.
Junger Blauglockenbaum: Für das Aufgehen der Samen genügt eine Mauerritze, Uferstraße/N’heimer Landstr.

In der Jugend ist der Blauglockenbaum äußerst wuchsfreudig; er ist der am schnellsten wachsende Baum überhaupt. Der junge Baum ist bestrebt, möglichst schnell die Kraut- und Strauchschicht hinter sich zu lassen, um in den vollen Genuss des Sonnenlichts zu gelangen. Die elefantenohrgroßen Blätter sorgen für enorme Energiezufuhr und ermöglichen dadurch das enorme Wachstum. Die Angaben zum Wachstum schwanken zwischen 1 und 6 Metern für das erste Jahr – die große Schwankungsbreite hängt von den Bedingungen am Standort ab. Die Blätter der Jungpflanze sind mit bis zu 40 cm viel größer als später beim ausgewachsenen Baum.

Trotz des schnellen Wachstums ist das Holz des Blauglockenbaums stabil. Es wird für Möbel (in Japan für Kimonoschränke), Surfboards und Tischtennisschläger verwendet, gilt aber auch als gutes Klangholz für E-Gitarren. Ein eindrucksvolles Exemplar befindet sich vor dem Völkerkundemuseum, ein weiterer sehr großer Blauglockenbaum steht in der Gneisenauanlage.

Drüsiger Götterbaum

HINGUCKER Attraktiv gefärbte Fruchtstände (nur bei weiblichen Bäumen), große, palmenähnliche Blätter.
DIE SCHATTENSEITE Unerwünschte, kaum zu bremsende Vermehrung.

Der Götterbaum (Ailanthus altissima) besticht durch sein attraktives Erscheinungsbild und seine Anspruchslosigkeit. Er toleriert viele der Stressfaktoren in der Stadt, z. B. Bodenverdichtung und Trockenstress und gilt daher als Baum, der dem Klimawandel trotzen kann. Mitte des 18. Jahrhunderts kam die Baumart nach Europa; ihre ursprüngliche Heimat ist China.

Negativ: Der Götterbaum vermehrt sich ungezügelt durch Wurzelbrut und durch Samen (invasive Ausbreitung). Vor allem an Bahndämmen u. ä. kann man das beobachten; hier entstehen ganze Wälder von Götterbäumen. Der Götterbaum zählt hierzulande zu den invasiven Neophyten. Mehr zum Götterbaum in meinem Blogbeitrag „Allgegenwärtig: der Götterbaum“.

Esskastanie

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BLÜHENDE „KESCHDE“ Sie prägen mit ihren gelb-grünen „Puscheln“ den Gaisberg im Juni.

Für Einheimische ein vertrauter Anblick, für „Neigeplackte“ aus kühleren Regionen ein Grund zum Staunen: die Blüte der Maronenbäume im Juni. Die Esskastanie (Castanea sativa), vor 2000 Jah­ren von den Römern mitgebracht, gilt hierzulande längst als heimische Baumart. Sie ist Bestandteil des Stadtwalds, aber auch als Parkbaum beliebt.

Maronenbaum, INF 270.

Das abgebildete Prachtexemplar steht im Neuenheimer Feld, zwischen der riesigen Baustelle für das neue Audimax und dem Neubau der Chemischen Institute INF 270. Bis auf einen Nachbarbaum sind alle anderen Bäume in der Nähe im Zuge der Bauarbeiten gefällt worden. Die Blüten sind für Bienen und andere Insekten interessant, denn hier finden sie reichlich Nektar und Pollen.

Bereits die Römer schätzten die Früchte der Esskastanie und sie erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Dank immer weiterer Züchtungen gibt es inzwischen unzählige Sorten dieser attraktiven Baumart, allein in Frankreich etwa 700.

Maronenbaum im Grahampark, H’heim.

Übrigens: Die Esskastanie ist mit der Rosskastanie nicht verwandt. Die Namensähnlichkeit kommt durch die optische Ähnlichkeit der Früchte. Jedoch gehören die beiden Baumarten ganz verschiedenen Familien an und die Früchte sind botanisch ganz unterschiedliche Fruchttypen.

Geweihbaum

Dieser Baum ist eine echte Rarität, der man in Europa nur selten in Parks oder Baumsammlungen begegnet. Auch in seinem eigentlichen Verbreitungsgebiet, der Ostküste der USA, kommt er nie in großen Beständen vor. Der Geweihbaum (Gymnoclades dioicus) liebt die Nähe von Wasser, daher ist er in seinem natürlichen Vorkommen bevorzugt an Flussufern anzutreffen. Durch das Fehlen jeglicher Feinverästelung wirken seine Äste geweihartig.

In Heidelberg steht ein Exemplar im Grahampark (Baum Nr. 8).

SiILHOUETTE DES GEWEIHBAUMS Die Form seiner Äste erinnert an ein Geweih.
MALERISCHER WUCHS Der Geweihbaum treibt allerdings erst spät aus (Mai/Juni).

Ginkgo biloba

GOLDGELBE HERBSTFÄRBUNG Der Ginkgo im Garten der PH, Hauptgebäude, Blumenthalstraße, Neuenheim.

Die Robustheit des Ginkgos gilt als legendär. Nicht zuletzt deshalb, weil diese Baumart seit nahezu 200 Mio. Jahren auf der Erde existiert, und das in äußerlich kaum veränderter Form.

Nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima soll es ein Ginkgo gewesen sein, der als erster Baum in der Nähe der Einschlagstelle wieder austrieb. Er wird vor allem in China und Japan sehr verehrt und als Heilpflanze geschätzt.

Bei uns kommt der Ginkgo in Parks und Gärten sowie in zunehmendem Maß als Straßenbaum zum Einsatz, z. B. in der Rottmannstraße, Handschuhsheim.

Der Ginkgo ist zweihäusig, d.h., es gibt männliche und weibliche Exemplare. Letztere bringen ab dem Alter von etwa 30 Jahren fleischige Samen hervor, die optisch an Mirabellen erinnern. Auffällig ist ihr penetranter Geruch, wenn sie überreif werden.

Der Ginkgo gilt bei uns als großer Hoffnungsträger in Sachen Klimawandel. Er wird zunehmend als Straßenbaum eingesetzt; vorteilhaft ist seine in der Jugend schlanke Wuchsform.

Gleditschie/Lederhülsenbaum

DORNENBEWEHRT Blühende Gleditschie (Lederhülsenbaum); heimisch in Zentralamerika und an der Westküste; INF 224 (Pathologie), Kirschnerstraße; dort mehrere Exemplare.

Im Gegensatz zu dem oben gezeigten Detailbild gibt es von der Gleditschie auch Sorten ohne Dornen (s.u.), die sich in der City an vielen Stellen bes­ser eignen als die Dornenträger.

Die Gleditschie (Gleditsia triacanthos) findet sich in Heidelberg an zahlreichen Stellen, z.B. steht ein dornentragendes (!) Exem­plar mitten am Bismarckplatz, direkt vor der Galeria Kaufhof; ein weiteres etwas entfernt in der Grünanlage bei Bussteig H. Auch im Graham-Park in Handschuhsheim ist eine Gleditschie zu betrachten (Baum Nr. 2). Dornenlose Gleditschien z.B. sind in großer Zahl am Spielplatz Zollhofgarten in der Bahnstadt gepflanzt.

Der Friedrich-Ebert-Platz (Altstadt) ist ausschließlich mit (dornenlosen) Gleditschien bepflanzt.

Der Baum ist eine hervor­ra­gen­de Bienen­wei­de; charakteristisch sind die langen, ledrigen Hülsen, die sich im Herbst ausbilden.

Wegen ihrer Anspruchs­losigkeit und vor allem wegen ihrer ausgeprägten Trocken­stress­­toleranz gilt die Gleditschie hinsichtlich Klimawandel als Zukunftsbaum und wird zunehmend häufig im Stadtgebiet gepflanzt, auch als Straßenbaum.

Die namengebenden Lederhülsen bleiben den Winter über am Baum hängen.

Gleditschie, Detail; das Exemplar steht in Bergheim, Voßstraße 9, direkt vor dem Heidelberger Institut für Psychotherapie.

Die Silhouette der Gleditschie ist charakteristisch: Auffällig sind die vielen „krakelig“ erscheinenden Ästchen.

Mitten im Herzen von Heidelberg, am Bismarckplatz vor der Galeria Kaufhof, steht eine mächtige Gleditschie – bis vor Kurzem mit samt ihren eindrucksvollen Dornen. Inzwischen wurden diese aber „abrasiert“ – eine Maßnahme, die dem prominenten Standort geschuldet ist.
Dornenlose Gleditschie mit reichem Fruchtbehang, Gerhart-Hauptmann-Str., Neuenheim.

Die dornenlose Gleditschie (Gleditsia triacanthos inermis) ist mittlerweile aus unserer Stadt nicht mehr wegzudenken, so häufig begegnet man ihr.

„Inermis“ bedeutet „ohne Waffen“. Trotz dieses Namens können auch dornenlose Gleditschien mitunter vereinzelte Dornen ausbilden.

Immergrüne Magnolie

DAS GANZE JAHR ÜBER EIN SCHÖNER GRÜNER ANBLICK Die Immergrüne Magnolie, hier an ihrem Standort in der Bergstraße, Neuenheim.

Die Immergrüne Magnolie  (Magnolia grandiflora) stammt aus dem Südosten der USA. Sie ist vor allem in Großbritannien und Irland sehr beliebt. Blüte: Juli bis Spätherbst.

Ein in Heidelberg besonders bekanntes Exemplar beschattet den „Zeitungleser“ am Anfang der Fußgängerzone.

Weitere Bäume stehen z.B. in der Schulzengasse/Ecke Ladenburger Str., Neuenheim, oder in dem kleinen Park des Bethanien-Krankenhauses in der Südstadt.

Immergrüne Magnolie mit Blüte (vor dem Zoo-Parkhaus).
Wunderschöne riesige Blüten, angenehmer fruchtiger Duft.

Japanische Blütenkirsche

Im Frühling ein unvergleichlicher Anblick: Blühende Japanische Kirschbäume (Prunus serrulata).

Zu bewundern an vielen Stellen der Stadt, etwa an der Stadtbücherei, am Neuenheimer Neckarufer oder in der Wielandstraße (Neuenheim). Einige Exemplare stehen auch in der Kirchstraße, Bergheim, und am Hans-Thoma-Platz, H’heim.

Japanische Großblatt-Magnolie

BILDSCHÖN Die cremeweiße Blüte der Japan. Großblatt-Magnolie; die Blüten begeistern durch ihre Größe (15–20cm) und ihren fruchtigen Duft.
Zwei Knospen

Der lateinische Artname Magnolia hypoleuca „unten weiß“ bezieht sich auf die Unterseite der Blätter. Blütezeit: April – Juni.

Standort: Im Neuenheimer Feld, auf der Freifläche zwischen INF 252 (Hörsaalzentrum Chemie) und INF 253 (Physikal.-Chem. Institut), zwei Exemplare.

Japanische Wollmispel

Einen ausführlichen Artikel zur Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica) finden Sie im Blog.

Japanischer Blumen-Hartriegel

ERINNERN AN ERD- ODER HIMBEEREN Die Früchte des Japanischen Blumen-Hartriegels.

Das aus Japan und Korea stammende Gehölz (Cornus kousa) präsentiert sich nicht nur zur Blütezeit im Juni und Juli sehr attraktiv. Auch im Herbst bildet es mit seinem üppigen Fruchtbehang (Scheinfrüchte) ein absolutes optisches Highlight.

EYECATCHER Das abgebildete Exemplar steht im Bereich des Kloster-Kräutergartens von Stift Neuburg.
DIE BLÜTE IST DAGEGEN RECHT UNSCHEINBAR Blütezeit: Mai.

Japanischer Losbaum

Der Japanische Losbaum (Clerodendrum trichotomum) blüht erst ab Ende Juli – September, wenn alle anderen Bäume schon abgeblüht sind. Seine Blüten verbreiten einen betörenden Duft, der an Lilien, Nelken und Zimt erinnert. Taubenschwänzchen (eine Schwärmer-Art) werden davon magisch angezogen. Sie sind äußerst flinke Flugkünstler. Ihr Markenzeichen ist der Schwirrflug, der an Kolibris erinnert.

Auch die samtigen, herzförmigen Blätter verbreiten ein angenehmes Aroma: Zerreibt man sie, beginnen sie, nach Erdnussbutter zu duften.
Die Blüten des Losbaums sind für Taubenschwänzchen deshalb so attraktiv, weil die Blüten lange Kelche haben. Hier können die kleinen Flugakrobaten den Vorteil ihres superlangen Saugrüssels voll ausspielen.
Die Taubenschwänzchen setzen auf Flugbetankung.

Japanischer Schnurbaum/Pagodenbaum

ENORME FÜLLE AN DUFTIGEN BLÜTEN Das Markenzeichen des Schnurbaums.

Der Japanische Schnurbaum (Sophora japonica) ist dank seiner ausladenden Krone und der üppigen Blüte ein äußerst attraktiver Parkbaum.

Die Bezeichnung „japanisch“ ist irreführend, denn in Wahrheit stammt die Art aus China. Der Name rührt daher, dass der Baum zuerst über die japanischen Gärten bekannt wurde.

Andere Bezeichnungen für den Baum lauten (Perl-)Schnur- oder Pagodenbaum. Die Bezeichnung „Schnurbaum“ nimmt Bezug auf seine Früchte; sie erscheinen wie an einer Perlenschnur aufgereiht.

Schnurbaumfrüchte

Eine weitere Besonderheit ist die späte Blüte (Juli/August). Damit ist die Art für Bienen und andere Insekten eine der seltenen Nahrungsquellen um diese Jahreszeit.

Der Schnurbaum ist tolerant gegenüber Trockenstress und gilt daher als „Klimabaum“.

Judasbaum

DER STANDORT IST SICHER KEIN ZUFALL Judasbaum vor der Jakobuskirche in Neuenheim, Kastellweg.
Judasbaum am südlichen Brückenkopf der Ernst-Walz-Brücke, Bergheim.

Der Judasbaum (Cercis siliquastrum) ist in Südeuropa und Vorderasien heimisch. Er gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Das Ungewöhnliche an ihnen ist, dass die Blüten direkt aus dem alten Holz wachsen. Die Blätter erscheinen erst nach dem Abblühen. Blütezeit: April.

Laut einer Sage hat sich einst Judas Ischariot an einem solchen Baum erhängt; aus Scham darüber, so heißt es, seien die Blü­ten errötet. Die kleinen, nahezu runden Blätter sollen an die Münzform der Silberlinge erinnern.

HERVORRAGENDE BIENENWEIDE Judasbaum-Blüten
JUDASBAUM MIT NOCH UNREIFEN FRUCHTHÜLSEN Gaisbergstraße, Weststadt.

Inzwischen sieht man den Judasbaum an vielen Stellen im Stadtgebiet; auch in den Privatgärten erfreut er sich großer Beliebtheit. Wo kann man Judasbäume entdecken? Ein eher strauchförmiges Exemplar steht direkt vor der Cafeteria der Feld-Mensa. Eine ganze Reihe von Jungbäumen wurden um den SNP-Dome gepflanzt. Auch am Rand des Parks am Bismarckplatz (neben den Straßenbahnschienen) stehen zwei kleine Exemplare.

Kaukasische Flügelnuss

KAUKASISCHE FLÜGELNUSS
Das Foto entstand in der Remlerstraße, Neuenheim.

Ein beliebter Parkbaum von äußerst malerischer Wuchsform ist die Kaukasische Flügelnuss. Ein wunderschönes Exemplar bereichert den Botanischen Garten im Neuenheimer Feld. Auch im Grünstreifen entlang des Bunsen-Gymnasiums in der Humboldtstraße steht ein Flügelnussbaum.

Den meisten aber dürfte die Kaukasische Flügelnuss vom Neckarvorland vertraut sein: Ein malerisch gewachsener Baumriese beschattet einen Teil des Spielplatzes (genau gegenüber der DLRG-Station, s. Foto unten).

Botanisch zählt die Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) zu den Walnuss-Gewächsen.

EINFACH NUR WOW! Diese Flügelnuss am Neckarwiesen-Spielplatz hat schon Generationen von Kindern Schatten gespendet.

Korkeiche

Aus dem Mittelmeerraum und dem südwestlichen Europa stammt die Korkeiche (Quercus suber). Das Zentrum des Korkeichen-Anbaus liegt in Portugal, wo man seit Jahrhunderten durch Abschälen der Rinde Naturkork gewinnt. Anders als unsere einheimischen Eichen ist die Korkeiche immergrün. Ihre Blätter sind klein und ledrig, an der Oberseite dunkelgrün und glänzend, auf der Unterseite matt silbergrau.

VERBREITET MEDITERRANES FLAIR Korkeiche an der Promenade, Bahnstadt
Nahaufnahme der Rinde

Milchorangenbaum/Osagedorn

Einen ausführlichen Artikel über diesen Baum finden Sie im Blog.

Parrotie

Die Parrotie (Parrotia persica) stammt aus Persien. Bei uns wächst sie häufig eher strauch- als baumartig. Ausdrucksvolle, tiefrote Herbstfärbung.

Parrotie – Wuchsform: gewöhnlich eher strauchartig, mehrstämmig.
Charakteristische Rindenzeichnung, die ein wenig an die Rinde von Platanen erinnert.

Das abgebildete Exemplar steht am südlichen Brückenkopf der Ernst-Walz-Brücke, Vangerowstraße, Bergheim; dort befindet sich noch ein weiteres Exemplar. Ein mehr baumförmiges Exemplar mit einem kräftigen Stamm steht in Neuenheim in der Humboldtstraße 11/13 vor dem Max-Planck-Haus. Auch in Voßstraße steht eine große Parrotie (in der Grünanlage zum Gebäude Nr. 11). Und auch im Botanischen Garten ist ein prächtiger Baum dieser Art zu finden (Nähe Gewächshaus).

Die roten Blüten erscheinen oft schon im Januar; das Foto entstand im Februar.
Die Blätter sind am Rand unregelmäßig gewellt.

Pinie

WECKT ERINNERUNGEN AN DEN URLAUB IN ITALIEN Pinienduo an der Promenade, Bahnstadt

Im Mittelmeerraum ist die Pinie (Pinus pinea) oder Schirmkiefer weit verbreitet. Beim jungen Baum wirkt die Krone noch eher rundlich, erst ab etwa 50 Jahren bildet sich die charakteristische Schirmform aus.

Die Pinie stellt nur geringe Ansprüche an den Boden und ist sehr dürretolerant.

Riesen-Mammutbaum

Riesen-Mammutbäume sind nicht nur in den beiden Arboreten im Heidelberger Stadtwald vertreten. Vielmehr finden sich einzelne Exemplare auch in der Stadt, z.T. auf öffentlichem Grund, z.T. auch in privaten Anlagen. Einen schönen Blickfang bilden sie etwa auf den Grünanlagen am nördlichen und südlichen Brückenkopf der Ernst-Walz-Brücke.

MARKANT Das Mammutbaum-Duo am Brückenkopf in der Vangerowstraße, Bergheim.

Natürliche Vorkommen des Riesen-Mammutbaums (Sequoiadendron giganteum) gibt es nur noch an den westlichen Hängen der Sierra Nevada, Kalifornien.

Seine Rinde ist enorm dick und von faseriger, weicher Konsistenz. Bei Waldbränden bildet sie einen natürlichen Schutz vor Feuer.

Robinie (Schein-Akazie)

SO KENNT MAN DIE ROBINIE IM FRÜHLING Über und über behangen mit duftigen weißen Blütentrauben; viele Standorte, ein großes Exemplar steht z.B. in der Humboldtstraße, Neuenheim, direkt am Kindergarten. Eine ganze Reihe von Robinien steht entlang der Speyerer Straße, in Höhe des Jobcenters.
AUCH SEHR SCHMUCK Die Zuchtvariante in Dunkelpink.

Die Robinie (Robinia pseudoacacia = falsche Akazie) stammt aus den Appalachen, einem Gebirgszug im Osten der USA. Sie wurde in viele Länder mit gemäßigtem Klima importiert.

Ein besonders prächtiges Exemplar der selten angepflanzten purpurfarbigen Variante der Robinie; Im Weiher, Ecke Fritz-Frey-Straße, H’heim.

Interessant ist sie nicht nur wegen der hübschen Optik und dem intensiven Duft ihrer Blüten, sondern auch als Bienennährgehölz.

Der aus den Blüten der Robinie gewonnene Honig wird als „Akazienhonig“ verkauft. Das Holz der Robinie ist sehr hart und beständig und stellt eine Alternative zu Tropenholz dar.

Ein weiteres Plus: Die Robinie kommt sehr gut mit dem trockenen Stadtklima zurecht und ist auch unempfindlich gegenüber Emissionen und Streusalz. Wegen ihrer Trockenstresstoleranz gilt sie auch als Stadtbaum mit Zukunft im Klimawandel.

Ungünstig dagegen ist ihr ausgeprägter Vermehrungsdrang durch Wurzelbrut. Im innerstädtischen Bereich ist dies aber normalerweise kein Problem. Zu beachten ist außerdem die Giftigkeit ihrer Früchte und die Verletzungsgefahr durch die spitzen Dornen.

Ebenfalls sehr dekorativ: die Korkenzieher-Robinie.

Eine seltene Variante ist die Korkenzieher-Robinie (Robinia pseudoacacia „Tortuosa“) mit ihren gewundenen Ästen. Auch sie ist ein toller Blickfang. Leider blüht diese Sorte nur sehr selten.

Der Baum auf dem Foto steht in einem Garten in der Roonstraße, Neuenheim.

Rotstieliger Schlangenhaut-Ahorn

Rotstieliger Schlangenhaut-Ahorn (Acer capillipes) in Blüte (Mai).
Auffällig die Blattform; blühendes Exemplar.

Heimat: Die japanischen Inseln Honshu und Shikoku.

„Markenzeichen“ ist die auffällig gestreifte Rinde, die an die Zeichnung von Schlangen erinnert. Zwei Exemplare an der Straße im Neuenheimer Feld, zwischen Kopfklinik und NCT.

Schmalblättrige Ölweide

ZIERLICHER WUCHS Die schmalblättrige Ölweide, fotografiert im Innenhof der Studierendenwohnheime INF 682.
Die vielen duftenden Blüten locken Bienen an.

Die schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolia) ist ein ansprechender kleiner Baum oder Großstrauch mit silbrig-grünem Laub und hübschen kleinen Blüten. Er gilt als sehr trockenheits- und hitzetolerant. Nur Staunässe ist für ihn problematisch, ansonsten ist der zierliche Baum sehr robust. Ursprungsheimat: Zentralasien, aber schon seit dem 17. Jahrhundert im Mittelmeerraum verbreitet.

Schwedische Mehlbeere

ÜPPIGE BLÜTE Dieses prächtige Exemplar einer Schwedischen Mehlbeere steht vor der PH an der Straße Im Neuenheimer Feld.

Die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) blüht üppiger als andere Mehlbeeren. Die lateinische Bezeichnung „intermedia“ (= dazwischenliegend) bezieht sich auf die Blattform: Sie vereint Merkmale von Mehlbeere und Eberesche.

Die Blätter sind auf jeder Seite in bis zu sieben Lappen eingebuchtet. Ober- und Unterseite der Blätter unterscheiden sich sehr deutlich. Auf der Oberseite erscheinen die Blätter glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite sind sie filzig behaart und graugrün. Blütezeit: Ende April/Mai. Im Herbst trägt der Baum leuchtend rote Beeren.

Seidenbaum

FEENHAFTE BLÜTENFÄCHER Der aparte Seidenbaum, seine Blüten sind bei Insekten beliebt.

Ein anderer Name für den Seidenbaum (Albizia julibrissin) ist Schlafbaum. Denn nachts klappt er seine Blätter zusammen. Auch bei Trockenheit lässt sich diese Reaktion beobachen.

Ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Iran, Himalaya, Japan; Blütezeit: Juli/August.

Standorte z.B. H‘heim Beethovenstraße; gleich drei Exemplare finden sich in Bergheim neben dem Alten Hallenbad (Durchgang zwischen Post- und Bergheimer Straße). Die Montpellierstraße in der Bahnstadt ist komplett mit Seidenbäumen bepflanzt.

PSSST, BITTE NICHT STÖREN! Seidenbaum mit Blättern in Schlafstellung; Am Alten Hallenbad, Bergheim.
MACHEN WAS HER Die drei Seidenbäume in voller Blüte am Alten Hallenbad, im Durchgang von Post- zu Bergheimerstraße.

Taschentuchbaum

Der Taschentuchbaum (Davidia involucrata) trägt seinen Namen aufgrund der Blüten; sie wirken, als habe jemand Taschentücher in den Baum gehängt. Der bei uns selten anzutreffende Baum stammt aus China. Blütezeit: April.
Vom Taschentuchbaum gibt es in Heidelberg nur wenige Exemplare. Der abgebildete steht vor der Mensa im Feld. Leider ist der Baum in sehr schlechtem Zustand.
Die kleinen Blüten werden durch weiße Hüllblätter hervorgehoben. Auf die Hüllblätter weist auch die Bezeichnung „involucrata“ (= eingehüllt) hin.

Trompetenbaum

Trompetenbaum in der Voßstraße 4, Bergheim.
Blütezeit: Juni.
Die „Zigarren“ hängen noch vom Vorjahr, die neuen Blütenansätze sind bereits sichtbar.

Weitere schöne Exemplare findet ihr z.B. in der Uferstraße (1 Baum, an der Einmündung der Quinckestraße); am Hans-Thoma-Platz in Handschuhsheim; in der Mühlingstraße/Ecke Wiesenweg, ebenfalls H’heim.

Der Trompetenbaum (Catalpa) wird auch als Bohnen- und Zigarrenbaum bezeichnet. Die beiden letzten Namen zielen auf die Form seiner langen Kapselfrüchte, die in unreifem Zustand an grüne Bohnen erinnern, in reifem aber an Zigarren. Von den Trompetenbäumen gibt es mehrere Arten. Der hier abgebildete Gewöhnliche Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) ist im Südosten der USA bis hinunter nach Florida beheimatet. Der Trompetenbaum treibt spät aus und verliert sein Laub sehr früh; daher die spöttische Bezeichnung „Beamtenbaum“: kommt spät, geht früh 😉

Tulpenbaum

DER NAME IST PROGRAMM Die tulpenförmigen Blüten des Tulpenbaums (Liriodendron tulipifera).

Tulpenbäume (aus der Familie der Magnoliengewächse) gehö­ren zu den ältesten aller lebenden Blütenpflanzenarten. Heute ist ihr natürliches Verbreitungs­gebiet Nordamerika, aber sie kom­men auch sehr gut mit dem Heidelberger Klima zurecht und werden sich wohl auch mit fortschreitendem Klimawandel bei uns behaupten.

Tulpenbäume sind u. a. wegen ihres extrem geraden Wuchses sehr gut als Straßenbäume geeignet. In der Furtwängler­­­­straße (H‘heim) säumen über 20 Exemplare den Straßenrand.

Ein Tipp für Freunde mächtiger alter Baum­riesen: Ein gewaltiger Tulpenbaum ist im Garten der PH (Hauptgebäude, Keplerstraße 85–87) zu bestaunen; er dürfte über 100 Jahre alt sein.

Blütezeit der Tulpenbäume: Mai–Juli; ihre Blüten werden von Bienen gerne angeflogen. Im Herbst bieten die Bäume ein optisches Highlight: Dann färbt sich ihr Laub in leuchtendes Goldgelb. Weitere Exemplare z. B. in der Südstadt, Kirschgartenstr., Höhe tegut (2  Exemplare); Neuenheim, Rufinusplatz.

BLATTGOLD PUR Alter Tulpenbaum in Herbstfärbung.

Zedern

Im Heidelberger Klima gedeihen unterschiedliche Zedern-Arten.

Libanonzeder (Cedrus libani)

Kegelfömiger Wuchs ist typisch für eine noch junge Libanon-Zeder.; Standort: an der Stadtbücherei.
Nadelverteilung an Langtrieben: erst gebüschelt, dann einzeln stehend.

2009 wurde die damals 13 Jahre alte Zeder der Stadt Heidelberg vom Verein für Deutsch-Libanesische Zusammenarbeit e.V. geschenkt; daran erinnert ein kleiner Gedenkstein. Der Baum steht symbolisch für die gute Zusammenarbeit von Deutschen und Libanesen.

Das abgebildete Exemplar an der Stadtbücherei ist ein Geschenk des Vereins für Deutsch-Libanesische Zusammenarbeit an die Stadt Heidelberg. Der junge Baum zeigt (wie im Foto zu erkennen) einen kegelförmigen Wuchs. Im Alter dagegen wächst die Libanon-Zeder sehr malerisch; ein imposantes uraltes Exemplar ist im Weinheimer Schlossgarten zu bewundern.

In dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet im Libanon kommen heute nur noch Restbestände vor, aufgrund des jahrhundertelangen Raubbaus. Die größten natürlichen Vorkommen sind in der Türkei in Anatolien zu finden.

Im Altertum gehörte Zedernholz zu den begehrtesten Hölzern, weil es durch die enthaltenen ätherischen Öle gut duftet und so vor Insektenbefall geschützt ist. Es ist vielseitig verwendbar und war v. a. auch für den Schiffsbau begehrt. Angeblich soll auch Noah für den Bau seiner Arche zu Zedernholz gegriffen haben.

Himalaya-Zeder (Cedrus deodara)

Ihre Nadeln sind die längsten von allen Zedern-Arten, zudem sind die Nadeln recht weich. Kennzeichend für die Himalaya-Zeder sind außerdem die hängenden Triebenden, die typisch sind für ihre Silhouette; auf dem Foto gut im Wipfelbereich zu erkennen. In den Privatgärten trifft man die Himalaya-Zeder häufiger an, z.B. steht eine im Dallgarten/Ecke Hilzweg in H’heim oder, ebenfalls auf privatem Grund, Wielandstr./Ecke Schröderstr., Neuenheim.

VON DEN VORBEIFAHRENDEN KAUM BEACHTET Die Himalaya-Zeder an der Straße Im Neuenheimer Feld, Höhe Neue PH.
IHR MARKENZEICHEN Die sehr langen, weichen Nadeln.

Atlas-Zeder (Cedrus atlantica)

Ursprünglich beheimatet in Algerien und Marokko. Bei uns ist die Atlas-Zeder ein beliebter Parkbaum; meist handelt es sich um eindrucksvolle, ausladende Exemplare. Die Farbe der Nadeln reicht von tiefgrün über blaugrün bis hin zu silberblau, je nach Züchtung. Am stärksten in Grünanlagen vertreten ist die Blaue Atlas-Zeder (Cedrus atlantica var. glauca).

MAJESTÄTISCH Die blaue Atlas-Zeder, Blumenthalstr./Max-Reger-Str., H’heim.

Nadellänge ca. 1,5 – 2,5 cm .

Zelkove

Jap. Zelkove (Zelkova serrata);
beheimatet in Japan, Korea und Taiwan.

Der Zusatz „serrata“ bedeutet „gesägt“ und weist auf den fein gezähnten Blattrand hin. Kleine, steinfruchtartige Früchte.

Sommergrüner Baum aus der Familie der Ulmengewächse; ist aber nicht anfällig für typ. Ulmenkrankheiten. Trockenheitsresistent.

Bonsaifreunden ist die Zelkove bereits bestens bekannt, denn sie wird sehr häufig als ein solcher Minibaum kultiviert.

Die Zelkove gilt als Klimawandelgehölz.

Zürgelbaum

Zürgelbaum am Marktplatz, Neuenheim.

Der südliche Zürgelbaum (Celtis australis) zeichnet sich durch sehr hohe Trockenstress-Toleranz aus; daher gilt die Baumart als klimawandeltauglich. Die lateinische Bezeichnung „australis“ bedeutet einfach „südlich“, hat also nichts mit Australien zu tun.

Heimat: SW-Asien bis S-Frankreich. Kleine, fleischige Steinfrüchte, die wie Beeren aussehen. Die Früchte, die in Südtirol „Zürgeln“ genannt werden, sind essbar, geben aber geschmacklich nicht viel her.

Die kleinen Blüten erscheinen April/Mai; sie locken Bienen und andere Insekten an.

Zürgelbaum, Belaubung.

Fachliche Quellen für die Texte:
Andreas Roloff „Bäume in der Stadt“, Stuttgart 2013, und A. Mitchell, J. Wilkinson „Pareys Buch der Bäume“, 3. Aufl. Berlin 1997.