Stadtgrün bedroht

Pläne für Flusswärmepumpe auf der Grünfläche am Brückenkopf der Ernst-Walz-Brücke in Bergheim

Grüne Energie ist nicht zum Nulltarif zu haben – neben der finanziellen Investition beanspruchen grüne Technologien zur Energieerzeugung vielfach auch einiges an Fläche. Dies ist bei der Windkraft so, und auch ein grünes Wärmekraftwerk ist eine Anlage von beachtlicher Größe.

Als geeigneten Standort für eine Flusswärmepumpe am Neckar hat man die Grünanlage an der südwestlichen Auffahrt zur Ernst-Walz-Brücke in Bergheim ins Auge gefasst.

Der schöne Baumbestand müsste beim Bau einer Wärmepumpe zum Großteil weichen.
Verkehrsumtost – und trotzdem Lebensraum, sogar für einen Feldhasen.

Die Vorteile des Standorts:

  • Die Nähe zum Neckar als unabdingbare Voraussetzung ist in idealer Weise gegeben.
  • Der Stadtteil ist bereits ans Fernwärmenetz angeschlossen, sodass die gewonnene Energie unkompliziert ins Netz eingespeist werden kann. Die Leistung der Wärmepumpe liegt bei geplanten 10 Megawatt.
  • Das Grundstück am Brückenkopf gehört der Stadt.

Die Nachteile:

Die Flusswärmepumpe wird einen Großteil der Grünfläche einnehmen; diese ist damit in wesentlichen Teilen bebaut und als Grünanlage verloren. Vorbild für das Wärmekraftwerk soll die im Bau befindliche Großwärmepumpe in Mannheim sein – damit werden rd. 900qm Fläche beansprucht, das entspricht in etwa der Fläche von zwei Turnhallen. Die Höhe der Anlage beträgt stattliche 10m. Insgesamt handelt sich bei der geplanten Flusswärmepumpe also um ein ziemlich wuchtiges Bauwerk.

Der Betrieb der Anlage mit auch mit merklicher Geräuschentwicklung verbunden.

Die Grünfläche am Brückenkopf: ein besonderer Blickfang im Frühling.

Zum Nach- und Weiterlesen:

Hannes Huß: „Steht hier bald ein grünes Wärmekraftwerk?“, in: RNZ vom 5.6.2023; Denis Schnur: „Drei Flusswärmepumpen sollen am Neckar entstehen“, in: RNZ vom 3.4.2023.


19 große Linden in H’heim sollen gefällt werden

Die Bäume, größtenteils Linden, sollen dem Ausbau der Dossenheimer Landstraße weichen, der ab Herbst 2023 startet. Die Anwohner bemühen sich seit Monaten, die Fällung zu verhindern. Unterstützt werden sie dabei vom BUND und dem Fahrradclub ADFC; auch die H’heimer Bezirksbeiräte lehnen die Entfernung der Bäume einstimmig ab. Doch den Bemühungen zum Trotz sieht der Mitte Juni 2023 verabschiedete Planfeststellungsbeschluss vor, dass die Bäume gefällt werden. Mehr dazu…


Gärten der Siedlungshäuser am Wieblinger Weg

VON NACHVERDICHTUNG BEDROHT Gärten der Siedlungshäuser der Bau­genossenschaft Neu Heidelberg, Wieblinger Weg 43–81; Foto: Ch. Kreckel-Arslan.

Die Gärten der rd. 100 Jahre alten Siedlungshäuser am Wieblinger Weg bilden die grünen Lungen der Ochsenkopf­siedlung. Zugleich stellen sie einen höchst willkommenen Ausgleich für die vielfach kleinen und engen Wohnungen der ehemaligen Eisenbahnersiedlung dar.

In dem Viertel leben viele Familien mit Kin­dern, die in dem Grün vor der Haustür reichlich „Auslauf“ und Platz zum Spielen haben. Dass sie dabei buchstäblich spielend erste Naturerfahrungen machen, ist ein schöner Nebeneffekt. Denn die zahlreichen alten Obstbäume sind ein Rückzugsort für eine reiche Insekten- und Vogelwelt. Auch den Ablauf von Blüte, Reifung und Ernte erfahren die Kinder so ganz unmit­telbar.

Die grünen Areale entschädigen die Anwohner zudem in gewisser Weise für die Be­­las­tun­gen des Wohngebiets durch Autobahn und Bahngleise, durch Gewerbe und Industrie. Die Gärten enden an der Bahnlinie.

Zweimal wurde bereits am Wieblinger Weg nachverdichtet. Einmal 2016 und seit Ende 2020 erneut. Für die Häuser 39/41, die nun abgerissen wurden, entstehen Neubauten mit 21 barrierefreien Sozialwohnungen. Für die neuen Wohnungen musste ein Teil der angrenzenden Gärten geopfert werden. Mehr dazu …

Eine weitere Nachverdichtung am Ochsenkopf ist angedacht. Die Anwohner befürchten, nicht nur die Verkleinerung ihrer Gärten, sondern auch, dass die Siedlung dadurch ihren Charakter als Gartenstadt verliert.

Das sind die betreffenden Siedlungshäuser, Wieblinger Weg 43–81.
Ein Blick in die zugehörigen Gärten hinter der Häuserreihe.

Der Vierjahreszeiten-Garten des Kindergartens St. Theresia, Rohrbach

Mittlerweile ist es beschlossene Sache: Der Kindergarten St. Theresia in Rohrbach wurde zum 31.08.2022 dicht­ge­macht. Grund: Der ein­grup­­pige Kindergarten war nicht mehr rentabel genug in Zei­ten rück­­läufiger kirchlicher Ein­nah­men.

Für das Gelände samt Pfarr- und Gemein­de­haus sucht die kath. Kirche einen Investor für Wohngebäude.

ERHALTENSWERTES KLEINOD Der Vierjahreszeitengarten (Pfarrgarten St. Johannes/ Kindergarten St. Theresia, Rohrbach; Fotos: B. Pfeiffer

Park am Römerbad, Ernst-Walz-Brücke

GRÜNE FREIZEITOASE AM BRÜCKENKOPF Der Park am Römerbad (Nordseite der Ernst-Walz-Brücke)

Im Freien macht alles mehr Spaß – ob ein Schwatz auf der Bank, eine Runde Tisch­ten­nis, akrobatische Übungen, Frisbee, Slacklining oder einfach nur die Mittagspause in der Sonne genießen.

OPTISCH EINE GRÜNANLAGE – ABER: Es existiert für diese Grünfläche eine alte Baugenehmigung für ein Gebäude mit
8 Stockwerken.

Der kleine Park am Nordende der Ernst-Walz-Brücke ist eine von sehr vielen Menschen überaus geschätzte grüne Oase, nicht zuletzt weil sie einen wohl­tuenden Kontrast zur massi­ven Bebauung und den Ver­kehrs­strömen von Berliner und Jahnstraße bildet. Die Grün­fläche lockt Slackliner ebenso an wie Familien; sie lädt zum Sonnen­baden, Picknicken und Sporteln ein.

Fast wäre der Park durch Bebauung verloren gegangen: Er war vor einigen Jahren als möglicher Standort für das neue Kongresszentrum in den Fokus geraten. Zum Glück engagierten sich so viele Menschen für den Erhalt des Parks, dass das Bauprojekt an dieser Stelle verhindert werden konnte.

Trotzdem ist der Erhalt des Parks nicht sicher: Er gilt nämlich offiziell weiterhin nicht als Grün­fläche. Für dieses Areal besteht weiter eine alte städtische Bau­genehmigung für ein Gebäude mit bis zu 8 Stockwerken.


Streuobstwiese nahe der Ernst-Walz-Brücke

ZWEIMAL GRÜN: Streuobstwiese vor dem grünen Pathologie-Gebäude (Blick von der Bushaltestelle Jahnstraße).

Diese hübsche Streuobstwiese liegt ganz in der Nähe der Ernst-Walz-Brücke  am nördlichen Brückenkopf, in unmit­telba­rer Nachbarschaft zu alter Chirurgie und Pathologie.

Zu den regelmäßigen Besuchern der Grünfläche gehört der seltene Grünspecht. Anders als andere Spechtarten sucht er seine Nahrung nicht auf Bäumen, sondern am Boden; seine Leib­speise sind Ameisen.

Leider wird die Wiese nicht mehr lange Bestand haben – für sie gibt es bereits Bebauungspläne im Zuge der Nachverdichtung im Neuenheimer Feld.

Mitten im Stadtgebiet finden Wildtiere hier auf der Streuobstwiese an der Jahnstraße ein Zuhause und Nahrung … zum Beispiel der Grünspecht oder …
… der Feldhase.