Exotische Früchte made in Heidelberg

Supermärkte bieten gerade in den Wintermonaten vielerlei exotische Früchte aus aller Herren Länder an. Gerade haben ua. Kaki und Granatäpfel Saison. Diese und andere exotische Früchte gedeihen mittlerweile auch bei uns im Stadtgebiet – und das sogar ohne besonderen Schutz vor Frost.

Kaki

Kakifrüchte am Baum
Die Amsel labt sich Mitte Dezember bei -8 Grad an den vollreifen, süßen Kaki. Der Kakibaum steht in einem Garten in der Keplerstraße.

Der Kakibaum (Diospyros kaki) stammt ursprünglich aus Asien. Die meisten der 500 Sorten wachsen in den Tropen und Subtropen. Aber offenbar gedeiht der Kakibaum auch im Heidelberger Klima. Die bei uns im Handel erhältlichen Sorten des Kakibaums sind parthenocarp, dh. die weiblichen Blüten bilden auch ohne Befruchtung Früchte aus.

unreife Kakifrüchte am Baum
Im Laufe der Reifung färben sich Kakifrüchte innerhalb einiger Wochen von grün bis zum einem leuchtenden Orange. Das Foto entstand Anfang Oktober. Bei uns werden die Kaki im Oktober/November reif.

Das Erscheinungsbild des Kakibaums erinnert dank der rundlichen Krone entfernt an einen Apfelbaum. Besonders im Herbst ist er ein Hingucker durch die bunte Laubfärbung.

Kakibaum mit Früchten und Herbstfärbung
Kakibaum in einem Garten im Handschuhsheimer Feld.

Granatäpfel

Granatapfelbaum mit Früchten
Granatapfelbäume wachsen auf der Nepomuk-Terrasse, unterhalb der Ziegelhäuser Landstraße.

Bananen

Bananenblüte
Imposante Bananenstauden gibt es an einigen Stellen in der Stadt. Eine Blüte mit Fruchtansätzen bzw. (grünen) Bananen habe ich (außerhalb des Tropenhauses im Botanischen Garten) bisher nur im Zoo (Eingangsbereich) gesehen.
Bananenstaude
Bananenstauden an der Ecke Jahnstraße/Posseltstraße, Neuenheim.

Loquats

Loquats, Früchte der Japanischen Wollmispel
Loquats erinnern optisch an Aprikosen.

Loquats sind die Früchte der Japanischen Wollmispel . Bei uns werden sie noch nicht im Handel angeboten, anders als etwa in Spanien und Italien. Es gibt aber fruchttragende Japanische Wollmispeln an verschiedenen Stellen der Stadt, zB. auf der Nepomuk-Terrasse oder in der Adenauer-Anlage. Die Japanische Wollmispel stammt ursprünglich aus Zentralchina. Mehr dazu…

Kiwis

Kiwipflanze mit Früchten
Fassadenbegrünung mit reicher Ernte: Kiwi an der Kita in der Bahnstadt.

Die Kiwipflanze (Actinidia) stammt aus warmen Regionen Ostasiens, fühlt sich aber auch bei uns wohl. Sie gehört zu den Kletterpflanzen und eignet sich mit ihrem attraktiven Laub bestens zur Begrünung von sonnigen Fassaden, vorausgesetzt, man bietet ihr ein stabiles Gerüst zum Klettern an. Dann kann die Kiwi leicht mehrere Meter hoch wachsen.

Ein schöner Nebeneffekt: Eine weibliche Kiwipflanze trägt reichlich Früchte, allerdings erst nach vier bis fünf Jahren – und nur, wenn auch ein männliches Exemplar in der Nähe steht. Im Handel werden auch selbstbefruchtende Sorten angeboten, oftmals lässt der Ertrag aber zu wünschen übrig.

rankende Kiwi mit Früchten, Kiwis hängen am "Baum"
Nahezu unbeachtet wächst ein meterhoher „Kiwibaum“ an der PH im Neuenheimer Feld.

Feigen

Feigenbusch, Feigenbaum mit Früchten
Feigen wachsen in zahlreichen privaten Gärten. Besonders üppig ist der Feigenbaum am Stift Neuburg.
reife und unreife Feigen am Baum
Typisch für die Art ist, dass gleichzeitig Früchte in verschiedenen Reifungsstufen an ein und demselben Exemplar zu finden sind.

Bitterorangen

Die Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata), auch Bitterorange oder Bitterzitrone genannt, wächst bei uns auf der Nepomuk-Terrasse, in unmittelbarer Nachbarschaft der Granatapfelbäume und der Wollmispeln. Auch im Freigelände des Botanischen Gartens ist eine Dreiblätterige Orange zu entdecken. Ein besonders prächtiges Exemplar steht in einem Privatgarten in der Zeppelinstraße, und zwar in Gestalt eines kleinen Baumes – sonst wächst die Dreiblättrige Orange bei uns eher strauchförmig.

 Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata), auch Bitterorange oder Bitterzitrone
Die Dreiblättrige Bitterorange: Ihre Früchte sind ungenießbar, jedoch ist die Pflanze aufgrund ihrer besonderen Frosthärte (bis -25°C) eine wichtige Veredelungsunterlage für viele andere Zitruspflanzen. Die vollreifen Früchte verströmen einen intensiven Duft.