Die Rot-Eiche – Baum des Jahres 2025

Immer im Herbst hat die Amerikanische Rot-Eiche (Quercus rubra)  ihren großen Auftritt. Dann nämlich leuchtet ihr Blattwerk in einem spektakulären Farbspiel: Die Palette reicht von Gelb und Orange bis hin zu leuchtendem Rot.

Wegen der prächtigen Laubfärbung, die auf den großen Blättern gut zur Geltung kommt, wurde die Rot-Eiche im 17. Jh. als Zierbaum in Europa eingeführt.

Vor allem jüngere Bäume färben sich im Herbst kräftig rot, ältere Bäume eher gelb, orange und braun. In ihrer nordamerikanischen Heimat trägt die Rot-Eiche maßgeblich zum Farbspiel des Indian Summer bei (Foto: Annette Meyer über Pixabay).

Inzwischen spielt sie aber neben ihrer Funktion als optisch ansprechender, robuster Stadtbaum längst auch in der Forstwirtschaft eine gewisse Rolle.

Blatt einer Amerikanischen Rot-Eiche. Charakteristisch sind die Blattlappen mit spitzen Enden.
Die Blätter der Rot-Eiche werden bis 25 cm lang und tragen spitze Blattlappen.

Die Rot-Eiche als Waldbaum

Die Rot-Eiche kommt mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen bei uns sehr gut zurecht und hat sich auch in unseren Wäldern etabliert. Der Baum wächst rasch, liefert sehr gutes Holz und vermehrt sich bei uns in aller Regel nicht invasiv. Das liegt va. daran, dass die Eicheln der Rot-Eiche nur durch den Eichelhäher über größere Distanz verbreitet werden können – dieser bevorzugt jedoch die „handlicheren“ heimischen Eicheln bei Weitem.

Von den aus keimenden Eicheln hervorgehenden jungen Rot-Eichen überleben im Wald nicht mehr als das bei unseren einheimischen Jungeichen der Fall ist. Vor allem Wildverbiss bedeutet das Ende für zahllose Jungbäume aller Art.

Eicheln der Rot-Eiche. Sie sind dicker und runder als die Eicheln unserer einheimischen Eichen.
Die Früchte der Rot-Eiche sind dicker und runder als die Früchte unserer heimischen Stiel- und Trauben-EichenAnders als bei diesen reifen die Eicheln der Rot-Eiche erst im zweiten Jahr.

Der Flächenanteil der Rot-Eiche in deutschen Wäldern beträgt etwa 0,5% des gesamten Waldbestandes. Die Rot-Eiche ist damit die häufigste eingeführte Baumart in Deutschland.

Junge Rot-Eichen. Ihre Blätter sind noch nicht so tief gelappt wie älteren Exemplaren.
Die Blätter junger Rot-Eichen sind noch nicht so tief gelappt wie Blätter älterer Exemplare.

Auch wenn die Rot-Eiche eine eingeführte Art ist: Sie wird von einer Vielzahl von Insekten aller Art besiedelt, jedoch nicht in gleichem Umfang wie unsere heimischen Eichen. Damit sind Reinbestände von Rot-Eichen in punkto Biodiversität nicht optimal, jedoch lässt sich dieses Manko mit einer Mischung von Eichenarten vermeiden.

Die Rot-Eiche als Stadtbaum

Als Park-, Garten- und Straßenbaum hat sich die Rot-Eiche bei uns schon länger etabliert und bewährt. In städtischen Grünanlagen trifft man oft auf weitere aus Nordamerika stammende Rot-Eichenarten: die Sumpf-Eiche, die Scharlach-Eiche und die Färber-Eiche. Deren Blätter zeigen ein ähnliches Erscheinungsbild und bestechen ebenfalls im Herbst mit ihren Rottönen.

Alte Rot-Eiche in Herbstfärbung.
Herbstliches Farbspiel einer alten Rot-Eiche im Botanischen Garten der Uni Heidelberg.
Große Rot-Eiche als Stadtbaum auf privatem Grund.
Rot-Eiche als mächtiger Hausbaum am Rufinus-Platz, Neuenheim.

Zum Nach- und Weiterlesen:

Dr. Rudolf Fenner: Baum des Jahres – Die Rot-Eiche (Quercus rubra). Website der Dr. Silvius Wodarz Stiftung „Baum des Jahres“.

Wikipedia: Roteiche. Stand: 27.5.2025, Zugriff: 1.6.2025.

Steffen Boch: Die Roteiche. Online-Version vom 20.9.2021 auf www.waldwissen.net.

Die Wahl der Rot-Eiche zum Baum des Jahres 2025 ist nicht unumstritten. Mehr dazu: Katharina Krenn: Roteiche: Baum des Jahres 2025 ein invasiver Neophyt? www.krautundrueben.de.